Yoga unterrichte ich nun schon seit 2008 mit großer Hingabe. Geübt habe ich in unterschiedlichen Stilen und Traditionen: Ashtanga, Vinyasa, Anusara, Iyengar und Shadow Yoga. Letzteres praktiziere mit Begeisterung seit einigen Jahren, bei einem großartigen Lehrer, Michael Calignano.
Großen Einfluss auf meinen Unterricht nimmt sicherlich meine Vorliebe für die Iyengar Tradition. Sie ist mit der Präzision, mit der sie die Haltungen unterrichtet, zu einem Fels in der Brandung für mich geworden. Das präzise, statische und langsame Üben hat meinem Körper der viele Jahre lang nur dynamische Yogastile praktiziert hat, sehr gut getan und hat mir auch für das Verständnis der Asanas enorm geholfen. So konnte ich, als gelenkiger, eher weicher Körpertyp, zu mehr Stabilität in den Haltungen finden.
Deshalb lege ich heute den Focus in meinem Unterricht mehr auf Technik und Ausrichtung und als auf den "Flow", wobei es in meinen Stunden immer auch
dynamische Sequenzen gibt. Das Gefühl von Flow ist unbestritten wunderbar.
An mir selbst und auch an meinen "Schülern" konnte ich allerdings erleben, dass in einer klassischen, temporeichen, non-stop fliessenden Vinyasastunde einiges zu kurz kommt. Auch die Lust auf immer komplexere, schwierigere Asanas (ich liebe Armbalancen) kenne ich persönlich, aber halte ich aus vielen Gründen, nicht immer für den richtigen Weg. Im Gegenteil, kann es für diejenigen, die schon fortgeschrittenere Haltungen üben, sehr sinnvoll sein, in der Asana Praxis einen Schritt zurück zu gehen und an der Basis, den einfachen Haltungen, zu arbeiten.
Das Fundament zu verbessern, um von dort aus wieder weiterzugehen, ist mein Weg und auch der Weg, den ich den Kursteilnehmern gerne vermitteln möchte. Weniger ist oft mehr, Regression kann manchmal durchaus Progression bedeuten. Durch die richtige Technik/Alignment baust du viel Kraft auf und Dir fallen die komplexeren, schwierigeren Asanas plötzlich leicht.
Faszinierend ist es auch, dass man sich in den vermeintlich einfachen Haltungen immer noch weiter entwickeln kann. Es geht vom Groben mehr und mehr zum Feinen und auch vom der rein körperlichen, mehr zum geistigen Ebene.
Die Arbeit in den Haltungen hört nie auf, sie ist endlos, so wie alles Lernen endlos ist. Je tiefer man an Einblick gewinnt, desto mehr erfährt man wieviel es noch zu Lernen, wieviel es noch zu Erfühlen gibt.
Genau das ist es auch, was die Asana Praxis für mich, auch auf Dauer, so spannend macht.
Wichtig ist mir besonders auch der ethische Aspekt des Yoga: Ahimsa, das erste der der fünf Yamas*. Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet es soviel wie "nicht-Gewalt". Eine friedvolle Lebensweise und das vollkommene Abstandnehmen davon, dass einem Lebewesen etwas zuleide getan wird.
Schon als kleines Kind habe ich mich sehr zu Tieren hingezogen gefühlt, zu allen Tieren, auch den ganz kleinen. Jede Schnecke wollte ich vom Wegesrand retten, jedes Insekt aus dem Pool...
Ich empfinde es als Glück mit vielen Tieren aufgewachsen zu sein. Jedes von ihnen hat mein Leben unglaublich bereichert, alle waren mir Freunde und Familienmitglieder.
Für mich hat jedes Leben einen großen Wert: menschliches , tierisches und pflanzliches ....und es beschäftigt und bedrückt mich sehr zu sehen, wie wir achtlos und indifferent mit so hilflosen Lebewesen, wie den Tieren, aber auch mit anderen Menschen und der Natur, unserer Erde, umgehen. Ich bin selbstverständlich weit entfernt von jeder Perfektion, aber bemüht mit meiner Lebenshaltung und meinem Konsum- und Eß- Verhalten etwas für eine freundlichere, menschlichere Welt beizutragen.
*Yamas: Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie Selbstkontrolle oder Enthaltung. Beim Yama handelt es sich um einen Verhaltenskodex der Teil des achtgliedrigen Pfads nach Patanjali ( Autor) des Yoga Sutra (Leitfaden des Yoga) ist.
Ausbildung:
2007-2008 Vinyasa Yoga Teacher Training, The Yoga Loft, Köln ( 200 h Registered Yoga Alliance )
Sonja Bach, Véronique Fleming, Pushava Densow (Soboco Yoga, Köln)
2010 Svastha Yoga of Krishnamamacharya Therapy Programm, Modul I
Ganesh Mohan, Dr. Günther Niessen
2012 Anusara Immersion level I und level II, Barbra Noh (50 St.)
2013 Adjustment Intensive (50 St.) David Regelin ( Kantonah Yoga NY)
2014 Yin Yoga, Sina Roosen
2015 Teacher Training, Ramanand Patel ( Iyengar 100 St.) San Francisco
2017 Teacher Training, Ramanand Patel (Iyengar 100 St.) San Francisco
2018 Teachers Enhancement Intensive (50 St.) Noah Mazé (Los Angeles)
2018 Iyengar Yoga mit Parveen Nair (Rishikesh)
2022 Movement Flow Certification Training level 1 (4 days) , Canada Movment Flow Slava Goloubov
2023 Carrie Owerko New York USA (3 days)
2023 Glenn Ceresoli Baron Bay Australia Iyengar Yoga (3 days)
plus unzählige Workshops bei internationalen Lehrern der verschiedenen Traditionen und Stile